DAS IMMUNSYSTEM
Das Immunsystem eines an Borreliose erkrankten Menschen kann durch vielfältige Faktoren überlastet werden. Umweltgifte, eine chronische Übersäuerung und eine nachlassende Ausscheidungsfähigkeit von Toxinen schafft ein verschmutztes Milieu, welches eine Infektion mit opportunistischen Krankheitserregern, wie Borrelien, Chlamydien, Viren, Pilzen, Protozonen, Würmern und Parasiten, begünstigt. Aber auch eine Regulationsstörung des Darmes kann dazu beitragen, dass weniger Nährstoffe aufgenommen werden, sodass dadurch die Regulationsfähigkeit des Immunsystems behindert oder eingeschränkt wird. Deshalb müssen die Ursachen abgestellt werden, die Ihre Selbstregulation und Selbstheilungskräfte reduzieren.
Möchten Sie Ihr Milieu sanieren, muss auf jeden Fall die Funktion Ihres Darms verbessert werden, damit Ihr Immunsystem gestärkt wird. Eine zentrale Frage dabei ist, ob Ihre Ernährungsform Sie zellsättigend ernährt oder ob Störfaktoren (wie ein Reizdarmsyndrom, ein leckender Darm oder Inhaltsstoffe aus der Nahrung) Ihrem Körper einen Mehraufwand an Verdauungsleistung aufbürden.
Das Immunsystem des Borreliose-Patienten muss täglich eine Reihe von Abwehrschlachten meistern.
Zum einen fallen Endotoxine durch die Ausscheidungen der Borrelien an, die über einen latenten Entzündungsstoffwechsel abgebaut werden müssen.
Zum anderen versucht das Immunsystem mit aller Kraft auf die andauernd wechselnden Daseinsformen der Borrelien zu reagieren.
Dies versetzt Ihr Immunsystem in einen ständigen Regulationszwang.
Schauen wir uns die Mechanismen genauer an, die eine Infektion mit Borrelien mit sich bringt.
Die Funktionsweise des Immunsystems ist sehr komplex. Dennoch möchte ich in aller Kürze wichtige Regulationsprozesse beschreiben, weil so viele umwelterkrankte Menschen mit Kompensationsreaktionen des Immunsystems zu kämpfen haben. Den meisten Menschen fällt es leichter notwendige Lebensstiländerungen zu treffen, wenn Sie verstehen, wodurch das Immunsystem überlastet wird.
WAS PASSIERT IM IMMUNSYSTEM?
Das menschliche Immunsystem hat eine Reihe sehr erfolgreicher Abwehrstrategien entwickelt, um Krankheitserregern, z.B. Bakterien, Viren, Würmern und Parasiten, fertig zu werden.
Das Immunsystem wird heute grob in drei Bereiche aufgeteilt:
- Das humorale Immunsystem- die äußere Abwehr- außerhalb der Zelle- erworbene Abwehr durch Antikörper, (TH-2-System)
- Das angeborene Immunsystem- die innere Abwehr- innerhalb der Zelle, (TH-1-System)
- Das darmassozierte Immunsystem
DAS HUMORALE IMMUNSYSTEM
Das humorale Immunsystem wird als TH-2-System bezeichnet. Dieser Teil des Immunsystems wehrt mit der Waffe der Antikörper z.B. (IGA/IGE/IGM/IGG) alle Krankheitserreger ab, die außerhalb der Zelle sind, beispielsweise Bakterien, Borrelien, Parasiten und Würmer. Antikörper heften sich an die Oberfläche von Erregern, markieren sie mit Hilfe der Typ 2 Zytokine, (z.B. mit Interleukin 3,4,5,6,10) und dies führt zur Durchlöcherung des Erregers. Die Markierungen der Antikörper locken nun die Fresszellen an, welche sich über den Erreger stülpen, um ihn zu verdauen. Danach sterben die Fresszellen ab. Da jede Fresszelle nur einen Erreger verspeisen kann, ist die Menge der Fresszellen in einem Organismus von entscheidender Bedeutung. Ebenso die Schnelligkeit, in welcher der Körper die abgestorbenen Zellen durch neue ersetzt. Je saurer das Milieu, desto weniger Fresszellen sind im menschlichen Körper vorhanden, desto langsamer und eingeschränkter ist die Fortbewegung der vorhandenen Zellen, desto schwächer arbeitet das Immunsystem. Ist es einem Erreger gelungen, in das Innere der Zelle zu gelangen, sind die Fresszellen nicht mehr zuständig und geben ab an die dafür zuständigen Bereiche des angeborenen Immunsystems.
DAS ANGEBORENE IMMUNSYSTEM
Das angeborene Immunsystem wird als TH-1-System bezeichnet. Das TH1-System wehrt Krankheitserreger, die bereits in die Zelle eingedrungen sind (besonders Viren, Pilze, Tumorzellen und auch Borrelien) mit der Bildung von Stickoxid und NO-Gas ab. Das angeborene Immunsystem wird durch die Leitzytokine des Typs 1 aktiviert, z.B. durch Interferon gamma, Interleukin 1,2,12 sowie TNF alpha. Das Gas wird auf die infizierte Zelle aufgegast, wodurch es zum Zelltod sowie zur Vernichtung des in der Zelle befindlichen Erregers kommt.
Das NO-Gas muss aber von dem körpereigenen Entgiftungsmolekül „reduziertem Glutathion” entgiftet werden, da es sonst auch die gesunden Zellen vernichten würde. Zusätzlich produziert der Körper durch Fieber eine immunologische Reaktion, durch die Erhöhung der Körpertemperatur werden die Erreger abgetötet.
Ist der Erreger durch die beiden Immunsysteme eliminiert worden, balanciert sich die TH-1/TH-2-Achse wieder aus. Die kurzfristigen Erhöhungen der TH-1/TH-2-Achse werden wieder heruntergefahren.
Bei der chronischen Borreliose ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Da die Erreger nicht vollständig erkannt und eliminiert werden konnten, wird die TH-1/TH-2-Achse chronisch stimuliert. Die Borrelien bilden sehr bald Persisterformen (Blebs, Cysten,
L-Formen und Biofilme). Diese wirken TH-1-stimulierend, indem z.B. Botenstoffe des angeborenenImmunsystems (wie TNF alpha, Interferon gamma, Interleukin 1 beta) verstärkt gebildet werden.
Dies bringt ein weiteres Problem mit sich, welches die Wissenschaft erst in den letzten Jahren durch die herausragenden Forschungen von Prof. Dr. Martin Pall aus den USA erkannte und hinreichend erforscht hat. Durch die chronische Hochregulierung der TH-1-Immunachse wird verstärkt NO-Gas produziert, dies kann zu „nitrosativem Stress“ führen.
NO-GAS: ZWEI SEITEN DER MEDAILLE
Beim nitrosativen Stress macht die Gesamtdosis das Gift. Stickstoffmonoxid/NO-Gas ist eigentlich ein wichtiger körpereigener Stoff, welcher zahlreiche biologische Funktionen im menschlichen Körper erfüllt. NO-Gas entspannt die Gefäße, senkt den Blutdruck, er ist Teil der körpereigenen Immunabwehr und wirkt sogar als Botenstoff im Nervensystem.
Der NO-Spiegel muss aber vom Körper durch diverse Regulationssysteme, z.B. durch das wichtige Entgiftungsmolekül und Antioxidans Glutathion, ständig gegenreguliert und in einem sehr engen Rahmen gehalten werden. Eine übermäßige Belastung mit NO-Radikalen und seinen Folgeprodukten (wie z.B. Peroxynitrit und Stickoxyd) ist gefährlich und bringt zahlreiche körperliche Organsysteme und Funktionen aus der Balance.
WELCHE FOLGEN KÖNNEN DURCH «NITROSATIVEN STRESS»ENTSTEHEN?
NO-Radikale sind biologisch hoch reaktiv, sie können alle Membrane durchdringen und sehr schnell auf körperliche Systeme einwirken. Dabei docken die NO-Radikale nicht wie andere Botenstoffe an Rezeptoren an, sondern binden sich im inneren der Zellen direkt an verschiedene Enzyme, deren Funktion auf diese Weise gehemmt wird. Außerdem verändern sie die Membranpotentiale von Zellen und Zellorganellen, wodurch bestimmte Membrankanäle geöffnet werden. Dadurch können Gifte aus dem extrazellulären Gewebe in die Zellen eindringen. Dies verursacht zusätzlich eine drastische Veränderung der Chemie in der Zelle, mit diversen Konsequenzen für den Zellstoffwechsel.
- Da Stickstoffmonoxid die Enzyme der Zellatmung hemmen kann, kommt es zu einer deutlichen Verminderung der Energieproduktion der Zellen. Eine Störung des Magnesium- und Calciumgleichgewichts in der Zelle kann die Folge sein. Aminosäuren und Fette können nicht mehr richtig verwertet werden und die Energieproduktion nimmt ab. Die Atmungskette der Mitochondrien wird blockiert. Aus diesem Grunde verspüren Betroffene eine zunehmende Müdigkeit, die durch Ausruhen nicht behoben werden kann.
- Durch das Überangebot von NO-Radikalen wird vermehrt das hochreaktive Peroxynitrit gebildet, welches Enzyme hemmen kann und stark zellschädigend wirkt.
- Stickstoffmonoxid und NO-Gas erhöhen im Körper die Bereitschaft zur stillen Entzündung und auch die Bildung von Histamin und einer erhöhten Mastzellproduktion. Freigesetzte Entzündungsstoffe, wie TNF alpha erhöhen die Bildung von NO-Gas, sodass sich daraus ein Teufelskreis mit einer zunehmenden Entzündungskaskade ergibt.
- Durch „nitrosativen Stress“ und sein Folgeprodukt Peroxynitrit werden die wichtigen Aminosäuren Tryptophan und Tyrosin reduziert. Unglücklicherweise sind dies die Vorbotenstoffe, um Wohlfühlhormone, wie beispielsweise Serotonin und Dopamin, bilden zu können.
- Quelle: Dr. Martin Pall (USA) sowie Dr. Schweikart und Walter Häge
- Martin L. Pall. Cobalamin Used in Chronic Fatigue Syndrome Therapy Is a Nitric Oxide Scavenger. Journal of Chronic Fatigue Syndrome Vol. 8, Iss. 2, 2000
WEITERE AUSWIRKUNGEN IM ÜBERBLICK
- stört die Hormonsynthese
- stört die Neurotransmiersynthese
- führt zu DNA-Schäden
- stört den Zellzyklus und führt zum Zelltod
- stört die Hämsynthese
- stört den Cholesterin-Abbau
Alternativmedizinische Forscher, wie Prof. Dr. Martin Pall, Dr. med. Heinrich Kremer und Dr. Bodo Kuklinski, gehen heute davon aus, dass „nitrosativer Stress“ eine der wichtigsten Vorrausetzungen bei der Entstehung umweltbedingter Erkrankungen und deren Verchronifizierung darstellt. Bei einem Verdacht auf „nitrosativen Stress“ sollte darum entsprechende Diagnostik durchgeführt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Nitrosativer Stress kann heute im Urin und Blut gemessen werden:
NITROSATIVER STRESS –
DIAGNOSE IM URIN
- Methylmalonsäure
- Citrullin
- Peroxynitrit
NITROTYROSIN IM BLUT
Peroxynitrit führt zur Umwandlung von Tyrosin zu Nitrotyrosin. Erhöhte Nitrotyrosin-Werte signalisieren deshalb „nitrosativen Stress“. Das Institut für medizinische Diagnostik und die Labore Ganzimmun und Biovis bieten diese Tests an. Die Umweltklinik in Neukirchen und Rötz, unter der Leitung von Prof. Ionesco verwendet seit Jahren diese wichtige Diagnostik.
Die Kontaktadressen der Labore sende ich Ihnen gerne per Mail zu und bin Ihnen bei der Vermittlung erfahrener Umweltmediziner behilflich. Mir half die fachkundige Betreuung von Dietrich Runow (Umweltmediziner aus Wolfhagen) und die Therapie bei meinem Mentor HP Thorsten Hollmann:-) Ich werde deine fachkundige Borreliosebehandlung und dein einzigartiges Fachwissen, was du mit mir geteilt hast immer in wertschätzender Erinnerung behalten.
Ärzte und Heilpraktiker setzen zur Reduzierung des „nitrosativen Stresses“ Vitamine, wie z.B. methylierte B-Vitamine, Ubiquinol Q10, Curcumin und Mineralien, wie z.B. Magnesium und Selen ein. Vitamin B12, besonders in der Form des „Hydroxocobalamin“, ist der natürliche Gegenspieler des NO-Gases und wirkt dem entgegen..
Wie bereits erwähnt muss NO-Gas vom körpereigenen reduzierten Glutathion entgiftet werden, da es sonst auch die gesunden Zellen vernichten würde. Glutathion kann nur ausreichend gebildet werden, wenn dem Körper ausreichend die Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutamin zur Verfügung stehen. Falls reduziertes Glutathion und andere Antioxidantien nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, wird das TH1-System als Schutzfunktion manchmal gedrosselt, da der Körper sich nicht selbst durch NO-Gas vergiften möchte. Dadurch kann es zur Chronifizierung von Infektionen kommen, da Erreger durch das fehlende NO-Gas nun nicht mehr ausreichend vom Immunsystem eliminiert werden können.
Eine weitere Ursache der TH-1-Reduktion ist eine zunehmende Regulationsunfähigkeit des Immunsystems, es wird einfach müde, die ständige Belastung durch die Erreger zu kompensieren.
Ein chronischer Einsatz von Schmerzmitteln, Antibiotika, Magensäureblocker und Cortison reduziert ebenfalls die Immunantwort des angeborenen Immunsystems, sodass die Immunantwort auf Toxine und Erreger sich immer weiter reduziert.
Durch die Depression der TH-1-Lage kann sich das TH-2-System nun kompensatorisch hochschalten. Dies hat häufig zur Folge, dass sich Interleukin 4 erhöhen kann. Dies ist mit einer Steigerung der Mastzellaktivität und Histaminerhöhung verbunden, woraus eine allgemeine Allergieneigung resultieren kann.
Die Reaktionen des jeweiligen Immunsystems sind sehr individuell.
In der Praxis sehe ich ziemlich oft ein überschießendes TH1-System, wodurch ein hohes Maß an stiller Entzündung und „nitrosativem Stress“ entstehen kann. Dies benötigt besondere Kompensationsstrategien, da normale Empfehlungen, wie eine vitalstoffreiche Ernährung, keinesfalls ausreichen, um das hohe Aufkommen an NO-Gas und damit verbundene Oxidation und Entzündung zu regulieren.
Hierfür benötigt es Hilfe von einem erfahrenen Therapeuten, der ausgleichende Antioxidantien und entzündungshemmende Maßnahmen einsetzt, um nitrosativen Stress zu regulieren. In meiner Beratung arbeite ich deshalb mit erfahrenen Borreliose Ärzten Hand in Hand.
Nicht immer gibt es eine immunologische Wippe, bei der eine Suppression der einen Seite eine Immundominanz der anderen Seite auslöst. Es gibt unterschiedlichste Ausrichtungen, z.B. TH-1-Dominanz bei normaler TH-2-Reaktionslage oder auch eine TH-2-Dominaz mit normaler TH-1-Reaktionslage. Dieses erfordert einen unterschiedlichen Einsatz therapeutisch wirksamer Heilkräuter, Heilpilze und Vitalstoffe. Da alle Heilmittel unterschiedliche Interleukine oder Interferone reduzieren oder stimulieren können, müssen diese fachkundig durch den Therapeuten eingesetzt werden, da andernfalls die Immunlage ungünstig beeinflusst werden kann. Die Ausrichtung mit allgemeingültigen Protokollen, z.B. mit Heilkräuern sollte nicht ohne das Wissen um die Immunbalance durchgeführt werden. Ich empfehle dies ausdrücklich nicht in Eigenregie zu machen, da Sie sich mit Heilkräutern und Vitalpilzen ohne ausreichende Kenntnisse Ihrer Immunbalance im ungünstigsten Fall sogar in eine ungewünschte Immunlage bringen können.
Der Heilpraktiker Thorsten Hollmann widmete sich intensiv der Frage, ob es eine Biocortison-Therapie mit naturheilkundlichen Substanzen gibt. Seine langjährigen Forschungsergebnisse finden Sie hier:
Gibt es eine Bio-Cortison Therapie?
Eine überschießende TH-1-Reaktion mit der Entstehung von „nitrosativem Stress“ kann nicht nur durch die Erreger selbst ausgelöst werden. Auch Fremdstoffeinwirkungen können eine erhöhte NO-Gas-Synthese verursachen, wie beispielsweise Chemikalien, Schwermetalle, Medikamente, Zytostatika, Statine, Nitrate, häufige Antibiotikagaben, Hormondisruptoren aus Putz- und Reinigungsmitteln oder Nikotin. Weitere Ursachen können starke körperliche Belastung oder Halswirbelverletzungen darstellen. Sogar die Bestandteile aus der Nahrung, wie Lektine, überschüssiges Histamin und Oxalsäure, ringen dem Körper Gegenmaßnahmen ab, die zusätzlich Entzündungen auslösen und sich ebenfalls auf die Immunbalance auswirken können.
Deshalb ist es notwendig, diese zusätzlichen Störfelder zu erkennen und über die Veränderung des Lebensstils abzubauen. Dies führt zu einer deutlichen Reduktion des „nitrosativen Stresses“ und hilft ebenfalls eine gestörte TH-1/TH-2-Schieflage auszubalancieren.
Aus naturheilkundlicher Betrachtungsweise gibt es vielfältige Behandlungsansätze die TH1/TH2-Immunbalance durch eine Immunmodulation auszugleichen. Eine Immunmodulation ist ein therapeutisches Vorgehen, bei dem körpereigene Abwehrmechanismen je nach Bedarf durch Heilkräuter, Mikronährstoffe, Heilpilze oder anderweitige Maßnahmen stimuliert oder supprimiert sowie Entzündungen abgebaut werden. Überschießende Zytokine und Entzündungsmediatoren können durch im Patientenblut ausgetestete Naturheilmiel, Heilpilze und Kräuter wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Um Entzündungsmediatoren wie TNF alpha zu reduzieren, haben sich in der Praxis Weihrauch, Urtica Urens (Brenneselextrakt), Quercetin, Bromelain und Curcumin als hilfreich erwiesen.
Quelle: HP Hollmann
Das Institut für medizinische Diagnostik in Berlin bietet entsprechende TNF alpha Hemmtests an, dort werden die erfolgversprechendsten entzündungshemmenden Heilmittel personalisiert aus dem Patientenblut ermittelt. Auch bei immunstimulierenden Therapien (z.B. wenn die Immunantwort der TH-1-Helferzellen unterrepräsentiert ist) können spezielle Kräuter, Thymus- oder Ozontherapien eingesetzt werden, um Zytokine (wie Interferon gamma) zu erhöhen. Interferon gamma Stimulationstests stehen dem Patienten durch o.g. Labor zur Verfügung. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die fachgerechte Steuerung einer Immuntherapie nie ohne fachkundige Heilpraktiker und Ärzte durchgeführt werden sollte. Programme, wie Sie von einigen Borreliosetherapeuten angeboten werden, die nicht Ihre Immunlage berücksichtigen können daher manchmal mehr Schaden anrichten als helfen!!!!!!!!!!!!!
Sinnvoll ist es erst eine Bestandsaufnahme zu machen, um genau festzustellen, ob Ihr Immunsystem überaktiv oder immunsuppressiv reagiert. Kräuter und Heilpilze weisen ein sehr spezifisches Zytokinmuster auf. Manche dieser Heilmittel können ein Immunsystem aufbauen, andere sind eher entzündungshemmend, während andere Heilmittel überschießende Zytokine wieder ausbremsen können.
Die Ausrichtung Ihres Immunsystems entscheidet, welche Heilpilze und Kräuter für Ihre spezielle Situation eingesetzt werden können. Daher sollte immer erst ein Zytokinprofil der TH1/TH2-TH17 Achse bestimmt werden, bevor eine individuelle Therapie erfolgen kann.
Die Funktionsfähigkeit der natürlichen Killerzellen, der ersten Linie der unspezifischen Abwehr, kann im Blut bestimmt werden. Falls diese Funktion erniedrigt sein sollte, kann sie durch verschiedene naturheilkundliche Präparate angehoben werden. Dies verschafft Ihrem Immunsystem eine deutlich bessere Ausgangslage, um die Borrelien aus eigener Kraft zu eliminieren.
PERSÖNLICHE ERFAHRUNG
Ich möchte noch einmal betonen, dass nur Ihr eigenes Immunsystem die Borreliose heilen kann!
Ich betreue seit vielen Jahren an Borreliose erkrankte Menschen. Ich habe nur selten eine chronische Borreliose durch den Einsatz einer Langzeitantibiose ausheilen sehen. Dennoch sind manchmal Antibiotika Therapien notwendig, z.B. bei Herzmuskelentzündungen und Neuroborreliosen rate ich immer dazu.
Kommt etwa eine Antibiotikatherapie mit Doxycyclin zum Einsatz, können Borrelien sich von der Spiralform in eine Persisterform umwandeln, so schützen Sie sich vor den Angriffen der Antibiotika und können monatelang jeglicher Antibiotikatherapie wiederstehen. Die in Biofilmen angesiedelten Borrelien sind ebenfalls nicht durch Antibiotika erreichbar. Die neuen biofilmauflösenden Darmkuren können den Biofilm als Ganzes ablösen, somit werden Borrelien ebenfalls entfernt. Produktempfehlungen teile ich Ihnen gern auf persönliche Anfrage mit. Eine Oxalsäure Unverträglichkeit oder Dünndarm- Fehlbesiedlung (SIBO) können die Biofilmablösungen nicht beeinflussen. Hierfür braucht es andere Strategien. Das in biofilmauflösenden Darmkuren enthaltene Okra ist sehr Oxalsäurehaltig und wird von sensitiven Menschen eher schlecht vertragen.
Leider werden die wichtigen Darmbakterien durch Dauermedikation mit Antibiotika reduziert, sodass das
gesamte Darmsystem leidet. Die häufig anzutreffende Darmdysbiose nach Antibiotikagabe führt
zwangsläufig zu einer Reduktion der protektiven Darmflora, dadurch können wichtige Aufgaben der
Darmbakterien nicht mehr vollständig ausgeführt werden. So verschlechtert sich die Immunkompetenz der
Menschen erheblich. Zusätzlich können die Mitochondrien, die Kraftwerke Ihrer Zellen, zu Schaden
kommen. Dies erfordert vielfältige neue Therapien, um den Schaden an den Zellen zu reparieren.
Borrelien können sich in allen Organen und Geweben, außerhalb oder innerhalb der Zellen als Dauerformen (Persistier) einnisten. Sie können sich in Biofilme zurückziehen und verursachen deshalb sehr unterschiedliche Symptome in den unterschiedlichsten Organen, Geweben und Körperbereichen. Das Immunsystem eines Borreliosebetroffenen reagiert sehr individuell auf die Anwesenheit von Borrelien. Die Ausrichtung des angeborenen und humoralen Immunsystems ist äußerst individuell, deshalb muss es ein Kriterium für die Therapieauswahl für Ärzte und Heilpraktiker sein.
Die Immunmodulation durch therapeutische Verfahren können die körpereigenen Abwehrmechanismen je nach Bedarf stimulieren oder supprimieren. Die Optimierung und Stärkung des eigenen Immunsystems ist ein wichtiges Mittel zur Wiedererlangung Ihrer Gesundheit.
Das oftmals hohe Entzündungsgeschehen verursacht vielfältige Schmerzzustände, die durch die Erreger und deren Neurotoxine verursacht werden. Dennoch tragen auch anderweitige Triggerfaktoren zu dem hohen Entzündungsaufkommen bei. Um Ihre Schmerzzustände zu reduzieren, müssen die Ursachen der Entzündungen erkannt und abgestellt werden.
Deshalb habe ich dem Thema Entzündung in meinem Buch ein eigenes Kapitel gewidmet